Neue Geschichte, aber noch keinen offiziell neuen Header ;).

Vor dem Grab meine Mutter stehend werfe ich eine Rose in das Loch. Das Loch mit dem Sarg. Das Loch das gleich mit Erde verschüttet, und meine Mutter für immer und ewig festhalten wird. Tränen der 'Trauer' auf den Augen der Menschen die nur auf das Geld scharf sind, auf das was sie erben. Doch erben wird keiner etwas von ihnen, alles kommt auf mein Konto. Auch die Wut, der Zorn und vielleicht ein Schlag ins Gesicht, alles wird auf MEIN Konto gehen. Hast du dir gut ausgedacht Mama. Mein Gesicht wird von keinen Tränen versenkt.
Die Erde rieselt erst, dann schlägt sie auf den Deckel, der meine Mutter vor dem Dreck schützt mit dem sie beschüttet wird. Nie mehr werde ich sie wieder sehen können. Niemals wieder reden hören. Nie wieder ihre Stimme hören. Gute Nacht Mama, schlaf gut.
 

Ich stehe allein auf dem Schulhof, unsichtbar neben den beliebten Leuten:  Marc, Marie, Lennart... Es unterhalten sich alle, albern herum, lästern über unbeliebte Leute. Alltag. Jeden Tag das gleiche. Immer. Ich muss dringend auf's Klo und beschließe zu gehen bevor es klingelt und alles anderen rein stürmen. Als ich ins Schulhaus komme biege ich rechts ab. Der Hausmeister kommt mir entgegen und bringt ein karkes ''Morgen..'' über die Lippen. Ich nicke ihm zu. Keine Lust zu sprechen. Wie immer. Kurz bevor ich am Klo ankomme fasse ich in meine Taschen und bemerke das ich mein Handy im Raum liegen lassen haben muss. Ich denke nach und muss feststellen das wir nicht wieder in diesem Raum haben, also drehe ich um. Gehe ich lieber jetzt, als wenn es jemand findet und klaut. Ein Luftzug umspielt sanft mein Gesicht. Blätter fliegen durch den Hintereingang in den Flur. Die Augen geschlossen und den Moment genießend lausche ich dem Rauschen, das gedämpft durch einen kleinen Spalt herein dringt. Doch in den Rauschen liegt noch etwas anderes, ein Gefühl überkommt mich. Keine Ahnung wieso, stehe ich vor einem anderen Raum als gedacht. Hier hatten wir in der 5. Klasse das erste und letzte mal Unterricht. Hier werden die Kleinen begrüßt und dann wird ihnen die Schule gezeigt. Ich öffne die Tür und komme in den vom Tageslicht hell beleuchteten Raum. Hier kommt mir alles viel freundlicher und aufgeweckter vor als in anderen Räumen. Außerdem riecht es nach Frühling. Ein Fenster steht bis zum Anschlag weit auf. Ich schließe es und will gerdae wieder raus gehen als ich jemanden den Flur entlang laufen höre. Die Tür öffnet sich. Unser Geschichtslehrer kommt herein. Er sieht mich nicht, oder ignoriert mich einfach. Seine Tasche auf den Tisch knallend fasst er sich an den Kopf.
''Scheiße! Scheiße, scheiße!!'' Mit seiner rechte Hand schnell über den Tisch fahrend wischt er alle Dinge, die vor wenigen Sekunden noch dort lagen, auf den Boden. Ich zucke verschreckt zusammen. Keine Ahnung ob er mich überhaupt kennt. Er scheint sich ebenfalls erschreckt zu haben, denn jetzt schaut er mich an. Er hat hell-blaue Augen, einen 3-Tagesbart und braune kurze Haare. Sehr alt ist er nicht, gerade mal 30, aber bei allen Schülern beliebt. Der beliebteste von allen Lehrern.
''Hey... ähm... Ich, ich hoffe ich hab dich nicht all zu sehr verschreckt?!'' Den Kopf schüttelnd bewege ich mich, einen um ihn Bogen machend, zur Tür. Ich weiß nicht ob ich was falsch gemacht habe, doch jetzt schaut er mich noch erstaunter an als eben gerade erst.
''Nein!'' Verstört von meiner eigenen lauten Stimme, renne ich aus dem Raum. Nie wieder! Nie wieder, werde ich ihn auch nur eines Blickes würdigen können!