10/25/2011

2

Wie sitzen im Auto. Countrymusik dröhnt aus dem Radio. Ich dreh leiser. Mein Dad schaut mich aus dem Augenwinkel an, ich seh das. Er beobachtet mich, will wissen wie ich reagiere. Ich benehme mich so normal wie möglich. Ich möchte nicht bemitleidet werden. Ich kann das nicht ab. Ich bin ein Mensch wie jeder andere. Meine Vergangenheit spielt keine Rolle. 'Ich lebe, ok!?' Ich nehme die Beine hoch und kuschel mich in meinen Pulli. 
''Ist dir kalt Schatz?''
''Etwas.''
''Soll ich die Heizung hoch drehen?''
''Hhhm.''
Ich drehe mein Gesicht zum Fenster. Dort sehe ich es. Unser altes Haus. Ich muss grinsen. Meine Hand wandert zu der Schnalle um mich abzuschnallen. Dad sieht mich an ich wende meinen Kopf wieder zu ihm.
''Liebling, es hat sich einiges verändert seitdem du weg warst.'' Ich schaue ihn immer noch an. Mein Magen rebelliert. Ich ahne schlimmes. Wir fahren an unserem Haus vorbei, weiter zu einem Tor. Dort stand ich schon oft als ich kleiner war. Auf der anderen Seite befinden sich die Häuser der reichen Leute. Meine Eltern haben zwar immer sehr gut verdient, aber nie so gut das wir uns ein Haus auf der anderen Seite hätten leisten können. Nun fahren vor das Tor. Mein Dad fährt sein Fenster runter und tippt etwas auf eine eingebaute Tastatur in einer Säule. Das Tor öffnet sich und wir fahren weiter. Noch nie habe ich die tollen Häuser so nah ansehen können. Immer nur die ersten zwei die gleich am Tor standen. Wir fuhren weiter. Bogen einmal nach rechts. Mein Dad fuhr in eine Einfahrt ein und hielt auf einem Parkplatz. 
''Das ist die eine Sache..'' Ich starre ihn an. 'Das ist doch jetzt nicht sein ernst??' Er schaut verlegen weg und meint: ''Gefällt es dir denn nicht? Früher hast du immer so oft davon geträumt wenigstens mal die Straße entlang zu schlendern.''
''Früher war ich auch noch ein kleines Kind!''
''Ich hatte gehofft dir würde es wenigstens ein wenig gefallen.''
''Ich war immer glücklich mit dem was wir hatten! Und ich wäre es immernoch!'' Jetzt schnalle ich mich wirklich ab. 'Was soll ich nur tun..'
''Ich...''
''Ist schon ok Dad. Ich will dir das jetzt nicht kaputt machen, ich freue mich wenn du glücklich bist, aber du hättest mich ruhig vorwarnen können.Wo ist Mum?''
''Lass uns rein gehen!'' Ich runzel die Stirn.
''Wo ist Mum??''
''Jetzt komm Kind, lass mich nciht in der Kälte stehen.'' Er lächelt.
''Antworte!''
''Schatz, ich möchte dir das gerne drinn erzählen. Deine Fragen werden dann denke ich auch schon beantwortet, aber lass und bitte erst einmal rein gehen!''
''NEIN! Behandel mich nicht wie ein kleines Kind! Ihr habt euch getrennt oder? Antworte!''
''Ja.'' Er steht da wie der letzte Trottel. Wie stellt er sich das denn vor wie ich das hinnehme? Dachte er ich strahle wegen dem neuen Haus und vergesse dabei ganz meine Mutter??
''Bist du neu verheiratet?''
''Ja.'' 'Ich will das nicht. Wieso?'
''Ich möchte erst einmal allein sein.'' Ich schau ihn an und runzel die Stirn. Ich habe mich verändert, bin keine 7 mehr. Ich bin jetzt 18. 'Komm damit klar. Dann versuch ich vielleicht mit dir klar zu kommen, klar?!' Ich dreh mich um und laufe los. Beginne zu rennen. Ich atme die frische Herbstluft ein. Es tut alles so gut, wieso muss das alles nur wegen so etwas wieder versaut werden? 'Wurde ich nicht schon genug gestraft?' Wieso kann ich nicht auch einmal Glück haben? Das ein Moment ein tag wird. Ein Monat. Ein Jahr. 'Wieso? Wieso? Oh Gott, Ich hasse dich!!'
__________________________________________________________________






1 Kommentar:

  1. Tausend dank, dass du dir so viel Mühe gemacht hast :)
    Und ja, du hast mir geholfen! Nur leider ist das Zeug ziemlich teuer und ich bin momentan pleite -.-
    Alles Liebe <3

    AntwortenLöschen